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FemKurd (not verified)

Sun, 2012-01-22 05:15

HeK Hrant Dink olgusunu cok iyi yakalamis. Hem de gerekli duyarliligi göstererek Hrant'in zihninden ziyade, ona bu zihni asilayan anlayisi yargilamis. Hrant Dink'in öldürülmesinden hemen sonra Die Zeit gazetesinde yayinlanan cok dokunakli bir makaleyi aktariyorum. Makalenin yazari Kristin Platt. Türkce cevirisi de vardi diye hatirliyordum, ama bulamadim. Ne yazik ki! Kisaca özetliyeyim: K. Platt, Hrant Dink'in üc kursuna, üc yanilgiya (yazgiya) kurban gittigini vurguluyor. Bunlar: 1. Hrant Dink'in, bir Ermeni olarak soykirimi hatirlamadan, gercegi haykirmadan yasamanin mümkün olduguna inanmasi. 2. Bir Ermeni olarak Türkiye'de yer edinmenin mümkün olduguna inanmasi. 3. Türk siyasi güclerinin, Hrant Dink'i "Türkiye'deki Kültürlerin birligi"  siarinin canli örnegi olarak piyasaya sunmalari. Bu yanilgilarin kurbani olarak, Kendisini "onlaradan biri olarak" görmek isteyen Hrant Dink'in öldürülmesi ile birlikte hep red ettigi Ermeni tarhinin bir parcasi haline dönüstügünü vurgular K.Platt. "O artik bizden biri!" diye tamamliyor makalesini. Hrant Dink'in öldürülmesi üzerine gerceklesen kalabalik gösterileri de söyle tanimliyor Kristin Platt: "Türk toplulugu Ermeni Hrant icin degil, kendi yatirim'i icin yas tutuyor." Ve bundan dolayi da cenaze töreninde ve mitinglerde hic bir Ermeni sembolüne rastlanmadigini hatirlatiyor. Türklerin, türk yasi! Özet bu kadar. Bu vesile ile ben de su "Hepimiz Hrant'iz, hepimiz Ermeni'yiz" sacmaligina kisaca degineyim: Bu slogan ile bir kez daha tarihsel farkliliklar ortadan kaldirilmaya calisiliyor. Bu da "Hepimiz Türk'üz" anlayisinin, yani homojenlestirmenin bir baska versiyonu. Buna da dikkat edelim, biz Kürdlerin de basina simdiden bü örülüyor. "Ortak Acimiz" gibi söylemleri hatirlayalim, red edelim! Selamlar... Leere Seite für Hrant Dink Der ermordete türkisch-armenische Journalist wurde ein Opfer dreier Kugeln, wie er Opfer dreier Verhängnisse wurde. Ein Nachruf Stellen wir einen Kranz in türkischen Farben an das Grab von Hrant Dink. Eine trauernde türkische Gemeinschaft in der Türkei und Europa äußert sich betroffen und entsetzt über das »feige« Verbrechen gegen die Meinungsfreiheit. Im gemeinsamen Eintreten für die Demokratie findet man zusammen. Einer von uns. Es fällt nicht schwer, um Hrant Dink zu trauern. Presseerklärungen werden verfasst, Mahnwachen geplant, Protestmärsche. Porträtfotos von Hrant Dink werden verteilt, auf Papierfetzen kopiert, 10 mal 15 Zentimeter groß. Mit Sicherheitsnadeln an Pullovern und Jacken befestigt symbolisieren sie die Einheit der Trauergemeinde. Es ist ein sehr windiger Januar. Es ist eine Zeit, in der von der Bedeutung politischer Erinnerung gesprochen wird, die die Kraft haben soll, Differenzen zu mindern, um den zukünftigen Problemen standhalten zu können: Terrorismus, Klimaveränderungen, Energieknappheit. Einer von uns. Vielleicht hat der Journalist Hrant Dink nicht in der Tiefe seines Herzens daran geglaubt. Der Mensch Hrant Dink aber tat es. Er hat die Offerten, die man ihm machte, wie ein hungerndes Waisenkind angenommen. Hat das Reden von der Solidarität der kritischen Intellektuellen der Türkei nicht mehr geprüft, hat das Angebot einer Solidarität außerhalb der Geschichte ebenso angenommen wie Einladungen an den Genfer See oder auf den Petersberg, hat sich in Auszeichnungen und internationaler Anerkennung sicher gefühlt. Hrant Dink willigte in die Bedingung des politischen »Dialogs« ein, in jenes »Reden wir von universaler Solidarität statt nationaler Verantwortung«. Wäre er noch wenigstens zehn Jahre älter geworden, hätte er vielleicht selbst erleben müssen, dass er nie einer »von ihnen« war. Er hätte vielleicht gesehen, dass es keinen Dialog gibt ohne eine vorherige Anerkennung der Wahrheit. Er hätte vielleicht selbst entdeckt, dass diejenigen, die ihn für ihre politischen Zwecke benutzten, ihn nicht schützen würden. Mit seinem Tod aber darf er nun weiterhin aufgenommen bleiben in der Erinnerung jener türkischen Volksgemeinschaft, die seinen Namen instrumentalisiert hat, um eine »Öffnung« der Türkei zu beweisen. Dabei hat die Gruppe türkischer Intellektueller, die Hrant Dink an ihren Tisch holte, um für die EU-Fähigkeit der Türkei zu werben, bereits Nachfolger im Blick. Die neuen Beweise türkischer Demokratiefähigkeit dürfen nun auch schon Türken selbst sein: ein Literaturnobelpreisträger, eine türkische Autorin – Aussicht besteht genug, die Imagepolitik ohne Schaden fortsetzen zu können. Ja, den Mord an Hrant Dink gewinnbringend in diese Imagepolitik zu integrieren. Hrant Dink wurde ein Opfer dreier Kugeln, wie er Opfer dreier Verhängnisse wurde. Das eine, sein Glaube, dass man als Armenier ohne die Erinnerung an den Völkermord leben kann, wurde von dem Mord selbst verneint. Das zweite, dass er als Armenier in der Türkei einen Platz würde haben können, erlauben nicht einmal diejenigen, die mit seinem Namen durch die Straßen der Großstädte in Europa ziehen und machtvoll darauf bestehen, dass die Trauer eine türkische ist. Das dritte Verhängnis, dass gerade die politischen Kräfte, die ihn als Paradebeispiel eines »Miteinanders der Kulturen der Türkei« aufgebaut haben, nicht um ihn als Armenier, sondern um ihre Investition trauern, wird vor allem in Deutschland deutlich. So ist Hrant Dink geworden, was er nie sein wollte: ein Opfer der armenischen Geschichte. Ein Opfer des verweigerten Nebeneinanders. Ein Opfer der verweigerten Erinnerung. Ein Opfer der verweigerten Anerkennung.   Ein zweiter Kranz fehlt am Grab von Hrant Dink. Es gibt keine armenische Fahne, die wir an sein Grab stellen könnten. Es gibt keine symbolische, keine Hoffnung tragende Blume, die wir ihm mitgeben könnten. Vielleicht allein ein weißes Papier. Eine leere Seite für alle jene Seiten, die er nicht mehr wird füllen können. Eine leere Seite für jene Seiten, die in den türkischen Geschichtsbüchern fehlen: die Seiten über die Geschichte Westarmeniens und den Völkermord von 1915/16. So ist Hrant Dink, der davon träumte, »einer von ihnen« zu sein, mit seinem Tod wieder »einer von uns« geworden. Denn nachhaltig, unerbittlich, undurchdringbar erwies sich jene türkische Gesellschaft, in der seit über hundert Jahren um eine starke Einheit von Kultur und Recht, Sprache und Territorium, Wissen und Geschichte gerungen wird. Wir bekommen unser Leben nur geliehen, nicht geschenkt. Doch wie kann man als Armenier, wie kann man als Angehöriger einer Geschichte, die beendet wurde, als Angehöriger einer Gemeinschaft, die heute nicht leben sollte, nicht daran glauben, dass das Leben ein Geschenk ist, offen für Hoffnung, offen für Zukunft? Der Mord an Hrant Dink hat uns die Leihgabe unseres Lebens ebenso deutlich gemacht, wie er unsere Schuhe ins Blickfeld gerückt hat: Unsicher auf der Erde, auf der die armenische Diaspora heute geht, bleibt sie verankert nur in ihrer unruhigen, erzählten und gesungenen Geschichte, der Geschichte von Gewalt und Verlust, der Geschichte der Leugnung, des Glaubens und der Hoffnung. Um den Mord an Hrant Dink zu beantworten, benötigt es nur einen kurzen Satz. Vier Worte reichen aus, und es sind dies Worte, die die Überlebenden und ihre Kinder und Enkel seit hundert Jahren sprechen: Wir werden nie vergessen. Kristin Platt ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Diaspora- und Genozidforschung an der Ruhr-Universität Bochum

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