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1,1 Million Kurden nicht zur Kenntnis genommen – Kurdische Volksgruppe endlich offiziell anerkennen!

50 Jahre deutsch-türkisches Anwerbeabkommen

Anlässlich der Feierlichkeiten zum 50. Jahrestag der Unterzeichnung des deutsch-türkischen Anwerbeabkommens in Berlin hat die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) der Bundesregierung am Mittwoch vorgeworfen, die Existenz der zweitgrößten nichtdeutschen Einwanderungsgruppe systematisch zu verdrängen. „Es ist absurd, dass die Existenz und Identität des kurdischen Drittels der rund drei Millionen „türkischen“ Mitbürger in Deutschland einfach nicht zur Kenntnis genommen wird“, sagte der GfbV-Generalsekretär Tilman Zülch in Göttingen. „So wird die Unterdrückung der Kurden in der Türkei hier zu Lande fortgesetzt, anstatt ihnen die Gelegenheit zu geben, ihre Kultur und Sprache zu pflegen und sich so als Volksgruppe zu emanzipieren.“

Der Menschenrechtler forderte die Bundesregierung heute dazu auf, die Existenz der rund 1,1 Millionen kurdischen Immigranten, von denen etwa 300.000 die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen, offiziell anzuerkennen und sie mit den anderen Migrantengemeinschaften gleichzustellen. Dazu gehörten Beratungs- und Betreuungsmöglichkeiten in kurdischer Sprache, aber auch kurdischsprachige Sendungen in öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten.

Gleichzeitig solle sich die Bundesregierung endlich deutlich für die Gleichberechtigung der kurdischen Bevölkerung in der Türkei einsetzen. Es kann nicht sein, dass der türkische Ministerpräsident Erdogan einerseits kürzlich die Eröffnung von türkischen Gymnasien in allen deutschen Bundesländern forderte und andererseits für die 15 Millionen Kurden in der Türkei nicht einmal eine einzige Grundschule in kurdischer Sprache eröffnet werden durfte.

Tilman Zülch ist erreichbar unter Tel. 0151 153 09 888.

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