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Menschenrechtsdelegation berichtet über die Grausamkeiten im Kazan-Tal

Die Menschenrechtsdelegation, die wegen der Angriffe der türkischen Armee am 22. bis zum 24. Oktober zum Kazan-Tal (Gelyê Tiyerê) gereist ist, gaben eine erste Erklärung ab. Die Delegation besteht aus einem Team des IHD-Hakkari, der BDP-Hakkari und den Familien der gefallenen HPG-Mitglieder.

Chemie-Vorwurf
Der Vorsitzende des IHD Hakkari, Ismail Akbulut, erklärte, dass die Delegation in die Region gereist sei, um die Vorwürfe der benutzten Chemie- und diverser anderer Waffen zu untersuchen. Es wurden Proben entnommen und „nötige Schritte eingeleitet“.

„Wie ihnen allen bekannt ist“, so Akbulut, „kamen zwischen dem 22. und dem 24. Oktober fast 30 Guerilleros in den Gefechten in Cukurca ums Leben. Wegen der 24 Leichen, die sich in Malatya befinden, wendeten sich die Familien an uns. Auch, weil sich noch weitere 6 Leichen am Tatort befinden sollen. Aufgrund dieses Ersuchens der Familien haben wir den regionalen Gouverneur benachrichtigt, dass wir für offizielle Untersuchungen in die Region reisen werden. Mit der gegebenen Erlaubnis befinden wir uns nun mit den Familien in der Gefechtsregion. Hier sind wir mit einer sehr verzweifelten Lage konfrontiert. Vor Ort stellten wir fest, dass verschiedene Sorten von Waffen genutzt wurden. Nach Aussagen von Augenzeugen, wurden auch chemische Waffen gebraucht. Deswegen haben wir Grass- und Wasserproben aus der Region entnommen. Wir haben Leichenteile gefunden, über deren Laborergebnisse wir alsbald eine Presseerklärung abgeben werden. Eine Sache ist sicher: Es wurden besonders Bunkerbrechende- und Napalmbomben abgeworfen, deren Abwurf aber in dieser geschützten Region untersagt ist. Ich betone außerdem, dass die Familien hier Leichenteile ihrer Kinder fanden, dass hier überall menschliche Körperteile rumliegen!“

Die Leichen wurden mit Baggern ausgegraben
Nach den Untersuchungen gaben hiesige Dorfbewohner der Delegation bekannt, dass die Bomben die Höhlen zur Erschütterung brachten und somit einige Guerilleros unter sich begruben. Dann sind Bagger gekommen und schaufelten die Leichen aus, sodass diese schwer zerfetzt wurden. Bis in die Abendstunden wurden Ausgrabungen mit dem Bagger durchgeführt.

Dann sind die Leichen aus der Erde genommen und weggebracht worden. Aber vielleicht gibt es unter den Felsen noch weitere Leichen. „Hier wurde regelrecht eine Barbarei vollzogen“, so einer der Augenzeugen.

Nach den Untersuchungen wird die Delegation in den nächsten Tagen einen Bericht an die Öffentlichkeit abgeben.

Quelle: ANF, 01.11.2011, ISKU

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