Die Kurden und Kurdistan Am bekannte am älteste Arienische Volks. Die Kurden sind das älteste Volk im nahen Osten. Mit einer Bevölkerungszahl von etwa 50 Millionen sind sie das einzige Volks auf der Erde, das trotz dieser großen Zahl keinen eigenen Staat besitzt. Durch diese Lage sind sie das Opfer einer grossen Ungerechtigkeit. Dieses Volk bewältigt jeden Tag vor den Augen der Welt seinen Überlebenskampf und erlebt dabei jeden Tag neue Tragödien. Kurdistan besitzt ein reiches Vorkommen an Bodenschätzen. Als wichtigstes ist hierbei das Erdöl zu nennen. Des Weiteren besitzt das Land auf Grund seiner geopolitischen Lage seit jeher einer wichtigen geopolitischen Stellung. Auf Grund dieser Gegebenheit war und ist Kurdistan immer das Hauptinteresse von Ausbeutern, Barbaren und Zerstörern gewesen. Es gibt kaum ein Land, das so viele Kriege erlebt hat, kein Land, das Zeuge so vieler Völkermorde und Ausbeutung gewesen ist. In Kurdistan wurde die Zivilisation hundertmal zerstört und ebenso oft wieder aufgebaut. Bis zu dieser Zeit gab es in Kurdistan und unter den Kurden keine ausreichende und auf Wissen basierende geschichtliche, kulturelle und soziale Aufarbeitung der Vergangenheit. Das einzig bekannte weist viele Widersprüche auf und beruht größtenteils auf Berichte Reisender aus dem Westen, die das Land für einige Tage durchwandert haben. Ein Beispiel hierfür ist ein Bericht, in dem Allevitische Kurden auf Grund ihrer Tracht und des Bartwuchses als Ezidische Kurden abgestempelt werden. der Tatsache entspricht jedoch, dass in der bezeichneten Gegend keine Ezidischen Kurden leben. Ein anderes Beispiel ist die von türkischer Seite aus angeführte Pseudo-Abstammung einiger kurdischer Clans von turkmenischen Volksstämmen. Die Informationen auf die sich westliche Reisende Berufteen, stützten sich größtenteils auf berichte eben der Völker, die die Kurden unterdrückten. Diese Unwahrheiten beziehen sich sowohl auf geschichtliche, als auch auf soziale und kulturelle Gegebenheiten. Obwohl Karl May nie in Kurdistan gewesen war, betont er in seinem berühmten Werk `Durchs wilde Kurdistan’ die Wildheit der Kurden. Aber worauf stützte er sich bei diesen Aussagen? Er las sie aus Reiseberichten türkischer und arabischer Quellen. Doch würde man die Kurden mit ihren Nachtbarvölkern, den Türken, Persern und Arabern vergleichen, würde schnell klar werden, dass die Kurden ein sehr gassefreundschaftliches Volk sind, dass viel Wert auf Hilfsbereitschaft und Toleranz legt. Beispielsweise ist den Kurden, die unter Arabern und Türken weit verbreitete Lynchjustiz ein fremder Begriff. Der soziale Status einer Person wird an ihrer Gastfreundschaftlichkeit gemessen. Die immer noch im Nahen Osten lebenden Christen konnten sich deshalb nur in kurdisch bewohnten Gebieten in Sicherheit wissen. Wie viele Europäer wissen, dass der Kebab kurdischen Ursprungs ist, oder dass iranische Teppiche aus kurdischer Herstellung kommen? Die kurdischen Wurzeln und ihre Geschichte Zuerst einmal sollte betont werden, dass es in dieser Hinsicht keine ausreichenden Nachforschungen gibt, die vorhandenen sind meißt unzureichend. In Kurdistan liegt eine ebenso alte Geschichte unter der Erde, wie vergleichsweise in Ägypten. Es ist leider zu bedauern, dass in dieser Hinsicht keine Nachforschungen betrieben werden. Die vorhandenen Unterlagen bzw. Kulturgüter wurden systematisch vernichtet. Im Iran sind Hunderte Artefakte über die Meder unter Verschluss und jegliche Nachforschungen sind untersagt. Des weiteren werden viele Geschichtszeugnisse des kurdischen Volkes durch Staudamm-Projekte für immer unter Wasser verschwinden. Nach der Geburt des Islam wurde Kurdistan oft als Traumland der Semiten belagre und besetzt. Für das Land und die Kurden war das ein Großes Unglück. Als der Islam die nomadischen Stämme der Araber vereinte, konnten sie erstmals eine mächtige Armee aufstellen. Die von ihnen hinterlassenen Verwüstungen und Völkermorde zeigen ihre Grausamkeit und Brutalität nur zu genüge. Die arabischen Horden zerstörten viele kurdischen Bibliotheken, Bilder, Statuen und Häuser, das heißt wichtige Zeugnisse kurdischer Geschichte. Vieles was damals zerstört wurde fehlt heute bei dem Bemühen, die kurdische Geschichte aufzuarbeiten. Prof. Egon von Eickstedt weist in seinem Buch 'Türken, Kurden und Iraner' jedoch auf folgendes hin: Im Iran ist die Beziehung zwischen Kurden und Loren bzw. Kassiten einer eingehenden Untersuchung wert. Es ist jedoch zu bedauern, dass die Menschen in Europa die wichtige Rolle der Kurden lediglich als Schergen abtun, welche unnötige Probleme unter türkischen und iranischen Regierungen anzetteln. Dabei fällt aber deutlich ins Auge, dass sogar Karl May in seinem Buch 'Durchs wilde Kurdistan' von dem Ruhm und der Ehre der Kurden sprach, und somit mehr Wahrheit erzählte als viele Reisende es bisher getan haben. Ethnischen in Kurdistan Die Kurden sind weder Türken, Perser noch Araber. Ihre heutige Kultur, Sprache und Mythologie ist jedoch tief in der iranischen verwurzelt. Schon in sumerischen Texten wurden die Kurden erwähnt. Sie waren in der Antike unter verschiedenen Namen bekannt, so nannten die Griechen sie Kurdons, die Assyrer Kardo und bei den Armeniern fand die Bezeichnung Kardoin Verbreitung. Wahrscheinlich ist, dass es um 2000 vor Christus während der Großen Wanderbewegung der Arier eine Verschmelzung zwischen Kurden und den iranischen Stämmen stattfand, wodurch die kurdische Sprache indioeuropäisiert wurde. Bei der Untersuchung des Nahen Ostens fällt auf, dass die Kurden schon von Anbeginn der Zeit an immer in der gleichen Gegend gelebt haben und das heute immer noch tun. Dieses gebiet wurde dabei durch fremde Zuwanderungen zeitweise verkleinert aber auch vergrößert. Der bekannte kurdische Autor Mehmet Emin Zeki schreibt in seinem Buch 'Die Geschichte Kurdistans', dass die Kurden heute eine Mischung zweier Völker darstellen: der im Zageros Gebirge lebenden sowie der um den Kasper-See lebenden und von Osten hinzuziehenden Völker. Dieser Gedanke wird von vielen russischen und europäischen Historikern unterstützt. Prof. von Eickstedt bemerkt zu diesem Thema: Mesopotamien kannte die Kurden und Loren schon vor 3’000 Jahren. Eine unumstrittene Tatsache ist jedoch, dass die Kurden und ihre Vorfahren schon immer ihren Sitz im Zaggros Gebirge und in der Umgebung hatten und somit das Volk des Zaggros darstellen. Jedoch bleibt es heutzutage nicht bei dieser Eingrenzung. Die heutige kurdische Bevölkerung bewohnt zudem auch hauptsächlich das Taoros Gebirge und seine Umgebung. bei der Betrachtung der Anthropologie, Sprache und Kultur ist jedoch naheliegend, dass die Kurden drei Ursprünge besitzen. Die Bewohner des Zaggros Gebirges, die aus den Osten kommenden Völker und die aus Mesopotamien stammenden Elamiten, deren Kultur und Sprache mit dem Kurdischen sehr ähnlich ist. Dies findet archäologische Bestätigung und läuft letzteinendes darauf hin, das die Kurden die Erben und der Fortbestand folgender Völker sind: Sumerer Elamern Kassiten Gutäer Lulubäer Mitanni Hurriter(Churriter, Churri) Hethitern Urarto Manner Subarto Meder Iskiter Parther Sasaniten Die Namen vieler moderner kurdischer Städte finden ihren Ursprung in der Zeit der oben genannten Völker und können heute noch ins kurdische übersetzt werden. das heutige moderne Kurdisch kam zur Zeit der Meder auf und bildet eine Synthese vieler vergangener Sprachen. Vor allem die Zeit des römischen Reiches und des Islams waren der Beginn einer Reihe von Zerstörungen und Verwüstungen in Kurdistan. Vor allem das römische Reich führte viele blutige Kriege in Kurdistan, welche im Osmanischen Reich fortgeführt wurden und ihren Höhepunkt in der Zeit der islamischen Bekehrungskriege. Vor allem in dieser Zeit fand eine unbeschreibliche Zerstörung aller kurdischer Denkmäler, Städte, Dörfer und kultureller Vermächtnisse statt. Männer und männliche Kinder wurden getötet, Frauen und Mädchen als Sklaven in arabische Länder verschleppt. Dies war ein Niederschlag von dem sich die Kurden bis heute nicht vollständig erholt haben. Später gebildete kleinere kurdische Autonomiestaaten, konnten nie die Ausmaße des gesamten kurdischen Gebietes erreichen und waren von unbeständiger Dauer. Ein berühmter kurdischer Dichter beschreibt dies mit folgenden Worten: Die heiligen Stätten wurden zerstört Das heilige Feuer ist erlöschen Der größte der großen hat sich verborgen Die arabische Grausamkeit hat bis nach Schahritzohr alle Dörfer vernichtet Die Frauen und Mädchen wurden als Geiseln genommen, Die Männer sind in ihrem eigenen Blut ertrunken Der Zerdüst Glaube wurde allein gelassen. Jetzt müssen die Frauen sitzen und für ihre Freiheit weinen. Die islamischen Gemetzel und die Unterdrückung führten viele Jahrhunderte hin fort und bestehen in gewissem Maße bis zur heutigen Zeit. Aber die Kurden überlebten diese Zeit in kleinen Autonomien und gaben in Hinblick auf ihre Kultur und Sprache nicht nach. Dabei kam es immer wieder zu Aufständen. Der zweite Große Niederschlag kam mit den Mongolen und auch in dieser Zeit wurden viele kurdischen Städte dem Erdboden gleichgemacht. 7. bis 10. Jh. Der Widerstand der KurdInnen gegen die arabisch-islamischen Eroberer entfacht trotz der Brutalität und der Niederschlagungen immer wieder auf. Dutzende Aufstände finden in dieser Zeit statt. Ein Massaker im Fürstentum Hakkari zeigt deutlich die Brutalität der Eroberer: Hunderte Menschen werden entlang der Straße 450 km lang von Meledi (Malatya) nach Mossul gekreuzigt. Weitere (lokale) Aufstände der KurdInnen: - 637 Mossul Aufstand - 642 Sehrizor Aufstand - 645 Balasagan Aufstand - 657 - 692: „chawaridschi“ oder „charidschien“ Aufstand - 708: Aufstand in Ost-Kurdistan - 744-746 Sehrizor Aufstand - 746 Ebu Müslim Horasani - 777 El-Mukanna Aufstand - 793 Cizre Aufstand - 833 Maziyar Aufstand - 833-838 Cafer Bin-Faharces Aufstand - 867 - 879: Yakub-al-saffar Aufstand - 839 - 840: Aufstand unter dem kurdischen Fürst Cafar Hasan Desimi gegen die Zentralacht und den Neuglauben - 9 Jh. Jahrzehntelange Karmati Aufstände - 906 Halbani Aufstand - 951 Seddadi Aufstand 746 – 750 Der aus dem Osten Kurdistans stammende Ebu Müslim Horrasani, ein Kommandant, bezwingt die Dynastie der Emewiten in Zusammenarbeit mit den Abbaassiden und nimmt 750 n.u.Z. Damaskus ein. Doch zieht er sich kurze Zeit später zurück, obwohl er die Stelle des Khalifen hätte einnehmen können. Horasani steht sowohl politisch und militärisch als auch in religiöser Hinsicht in Widerspruch mit dem arabischen Islam. Er bildet mit Horasan das Zentrum des Widerstandes. Die neue arabische Dynastie der Abbaassiden ab 750 nimmt Eb u Müslim Horrasani durch ein Komplott gefangen und lässt ihn anschliessend umbringen. Ebu Müslim Horasani gilt weiterhin als eine wichtige Stütze zur Herausbildung des heutigen Alewitismus. Es folgt …