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Kurdische Dörfer bombardiert: Angriffe der türkischen Armee auf das friedliche demokratische Bundesland Irakisch-Kurdistan sind „unerhörte Aggression“

GfbV PM:
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) verurteilt die Angriffe der türkischen Luftwaffe und Armee auf zahlreiche kurdische Dörfer im Nordirak als „unerhörte Aggression“ auf das friedliche autonome Irakisch-Kurdistan. Nach den Angriffen der PKK auf türkische Soldaten habe die türkische Regierung einmal mehr ihre Aggressivität gegen das gesamte kurdische Volk offenbart und Bergdörfer in den irakischen Distrikten Sidkan, Nawdash, Rawanduz, Zazawa und Kandil bombardiert. Außerdem wurden in der vergangenen Nacht Ziele in der Provinz Hakkari in der überwiegend von Kurden besiedelten Südosttürkei angegriffen.

Der Bürgermeister des irakisch-kurdischen Dorfes Zawkly berichtete gegenüber der kurdischen Presseagentur Peyamner, dass der Strom und die Telefonnetze in der ganzen Region zusammenbrachen. Die Zivilbevölkerung suchte Schutz in umliegenden Berghöhlen. Bisher konnten keine Angaben über Tote und Verletzte gemacht werden. Viele Äcker sind zerstört, in einigen Gegenden ist zu Waldbränden gekommen und eine große Anzahl von Vieh wurde getötet.

„Die türkische Regierung unter Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan riskiert trotz der Friedensbemühungen der kurdischen Organisationen und türkischer zivilgesellschaftlicher Initiativen eine neue Eskalation des Krieges gegen die Kurden in der Türkei und im Irak“, warnte der GfbV-Gründer Tilman Zülch am Donnerstag in Göttingen. Seit Jahren weist die GfbV immer wieder darauf hin, dass der Konflikt mit der kurdischen Bevölkerung der Türkei nicht militärisch zu lösen ist. Nur durch eine föderale Verfassung nach bundesdeutschem Vorbild oder der Schaffung regionaler Autonomien nach spanischem Modell könne die Integration der 15 Millionen Kurden in der Türkei gelingen.

Von der deutschen Bundesregierung erwartet die GfbV eine entschiedene Strategie zur Durchsetzung der Rechte der Kurden, für die Freilassung der rund 7.000 kurdischen politischen Gefangenen, die Aufklärung des Schicksals von rund 17.000 während des Bürgerkrieges 1984 -1999 verschwundenen und höchstwahrscheinlich ermordeten Kurden und ein von der EU unterstütztes Wiederaufbauprogramm für die in diesem Zeitraum zerstörten 4.000 kurdischen Dörfer. Auch im Hinblick auf die 800.000 Kurden in Deutschland müsse sich Bundeskanzlerin Angela Merkel für ein sofortiges Ende der Gewalt in der Türkei einsetzen.

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