Verletzte sterben, doch Ankara will keine Hilfe
Welt.de: Tausende Menschen wurden unter den Trümmern der Häuser in Van begraben. Manche schöpften Hoffnung und wurden gerettet. Wenig später mussten auch sie sterben.
Als er vom Erdbeben in Van erfuhr, rief Adem Ilhan seinen Bruder Celik an. Adem arbeitet in Istanbul, aber sein Bruder lebt in Van – lebte zumindest, bis kurz nach dem Erdbeben. "Celik nahm den Anruf an, und ich war erst erleichtert", berichtete Adem einem Reporter. Die Erleichterung wich Entsetzen, als Celik sagte, wo er war: Unter den Trümmern eines Kaffeehauses in Ercis, eine Stadt nicht weit von Van, die am schwersten von dem Beben verwüstet wurde.
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Ob "gute Führung" auch auf die türkische Regierung zutrifft, dass wird sicher in den nächsten Tagen diskutiert werden. Medial wirksam reiste Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan noch am Abend der Katastrophe ins Krisengebiet.
Aber Ankara hat internationale Hilfsangebote insbesondere aus Israel bislang ausgeschlagen. Man habe "bislang" alles im Griff, sagt die Regierung, die Opferbilanz sei "nicht so erschreckend, wie zunächst befürchtet", und auch die medizinische Versorgung ist, so Gesundheitsminister Recep Akdag ausreichend. Es bestehe kein Anlass, Verletzte in entferntere Krankenhäuser zu bringen. Doch Mustafa Yardimci starb im Krankenwagen auf dem Weg nach Erzurum.
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