Gedenkveranstaltung für die Opfer der Anschläge auf die Yeziden in der irakischen Bergregion Sinjar 2007
14. August 2011
31275 Lehrte (Veranstaltungszentrum), Burchard-Retchy-Ring 7b
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) und die Ezidischen Akademie e. V. laden Sie herzlich zu einer Gedenkveranstaltung für die Opfer der Anschläge auf die Yeziden in der Bergregion Sinjar im Nordosten des Irak im Jahr 2007 ein. Die Veranstaltung findet am Sonntag, den 14.08.2011 statt und beginnt um 11.00 Uhr im Veranstaltungszentrum 31275 Lehrte bei Hannover, Burchard-Retchy-Ring 7b. Diese Veranstaltung wird von den im Raum Hannover lebenden Yeziden organisiert. Die GfbV wird durch ihr Vorstandsmitglied Irina Wießner vertreten sein.
Bei den Anschlägen auf die überwiegend von yezidischen Kurden bewohnte Region Sinjar am 14. August 2007 wurden mehr als 336 Menschen getötet und rund 1.000 Familien obdachlos. Zwei Wohnsiedlungen der religiösen Minderheit wurden vollständig zerstört. Islamistische Extremisten hatten mehrere LKWs, darunter auch einen als Wasserwagen getarnten Benzintankwagen, mit Sprengstoff beladen, in die beiden Ortschaften gefahren und zeitgleich zur Explosion gebracht.
Die Yeziden bilden unter den mehrheitlich muslimischen Kurden eine religiöse Minderheit. Sie sind eine jahrtausendealte nahöstliche Glaubensgemeinschaft und sprechen die Kurmanci-Variante des Kurdischen. Ihre Gesamtzahl wird von der GfbV auf rund 800.000 Angehörige im Nahen Osten und in der europäischen Diaspora geschätzt. Während im Irak mehr als 500.000 Yeziden leben, sind in Armenien nur noch rund 18.000 Yeziden ansässig, in Syrien etwa 5.000 und in Georgien lediglich 1.200. Die rund 50.000 Yeziden in Deutschland sind meist Religionsflüchtlinge aus der Türkei. Dort wird ihre Zahl heute auf etwas mehr als 400 geschätzt.
Für weitere Informationen steht Ihnen GfbV-Nahostreferent Dr. Kamal Sido gerne zur Verfügung unter Telefonnummer 0551 499 06 18.