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Massengrab Mitten in Amed/Diyarbakir

Eine aus bautechnischen Gründen geführte Grabung in einem Verhörzentrum führte zufällig zu einem Massengrab mitten in Amed/Diyarbakir von Dutzenden Menschen, die in den letzten 20 bis 30 Jahren getötet und heimlich begraben wurden.

Daraufhin hat die Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Das historische Viertel Ickale in Diyarbakir war bis vor etwa zehn Jahren als Verhör- und Internierungszentrum der Militärpolizei und des berüchtigten paramilitärischen Geheimdienstes Jitem genutzt worden.

Es haben sich 27 Familien beim IHD gemeldet, deren Angehörige in den Verhörzentren des JITEMs „verschwunden“ waren. In den 1990er Jahren wurden Tausende kurdische Aktivisten, Menschenrechtler, Gewerkschafter und Geschäftsleute von türkischen Sicherheitskräften verschleppt und sind spurlos verschwunden. Seit 1995 versuchen die Angehörigen durch stillen Mahnwachen den Blick der Öffentlichkeit auf die „Verschwundene“ zu lenken.

Laut einer Untersuchung vom IHD sind von bis jetzt festgestellten 253 Massengräbern lediglich 29 ausgegraben. IHD geht davon aus, dass sich Überreste von 3.248 Menschen noch in den Massengräbern befinden. Zu diesem Zweck hat IHD eine interaktive Karte eingerichtet: www.ihddiyarbakir.org/Map.aspx

(ANF, 19. Und 22.1.12, ISKU; Radikal und junge Welt, 26.1.12)

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